2014_12_11_Literaturprojekt_Printform_Einzeln Seite 20

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Inhalt

20 Kleiner Clown Peppino Peppino lag auf seinem Bett im Wohnwagen und wein te bitterlich Die ganze Welt fand er zum Heulen zum Weglaufen Alles war ihm leid Wozu war er überhaupt da Es war alles so sinn und freudlos Nicht mal Tapsy sein kleiner Hund konnte ihn trösten als er seinem trauri gen kleinen Herrchen das Gesicht ablecken wollte Er kam sich so alleine vor so unverstanden Wenn doch noch Mam und Paps da wären dann wäre alles anders Sie waren beide als Peppino vier Jahre alt war mit dem Auto tödlich verunglückt Oma Babsy hatte ihn zu sich genommen und sich um ihn gekümmert Damals hat ten alle Mitleid mit ihm dem Sohn des Tigerdompteurs gehabt Doch jetzt als er alt genug war um kleine Arbeiten zu verrichten kam es ihm vor als wenn er keinem etwas recht machen könne Onkel Jo der jetzt für die Tiger verantwortlich war hänselte ihn weil er so schreckhaft war und um die Tigerkäfige einen Bogen machte Tante Tine lachte ihn aus weil er bei der Hundedressur über einen Hund gestolpert war So ein Tollpatsch ist höchs tens als Clown gut war ihre Meinung Aber über einen Clown der nur traurig ist kann man nicht lachen nur weinen Und da er so ein zartes Bürschlein war konnte er nicht mal bei der Fütterung der Tiere mithelfen Und auch seine Seele war zart besaitet Ein scharfes Wort eine ungute Bemerkung und er war so niedergeschla gen dass er sich tagelang verkroch und keinen mehr sehen wollte So auch jetzt Jacky der Messerwerfer hatte ihn als lahme Ente als Weichei betitelt als er ihm zuschaute und zusammen zuckte weil ein Messer haarscharf an ihm vorbeiflog Er kam sich unnütz vor wertlos er traute sich gar nichts mehr Er hatte aufgegeben Was sollte er tun Die An deren hielten ihn für feige schlapp und lahm Ja die An dern die konnten alle was die waren gut aber er Grü belnd in sich versunken lag er auf dem Bett und merkte nicht dass die Tür aufging und Oma Babsy reinkam Still ging sie zu dem Jungen hin und streichelte ihn Sie wuss te alles und fühlte mit ihm diesen Schmerz der Einsam keit des Nicht verstanden Werdens das Gefühl nichts wert zu sein anders zu sein und nicht dazuzugehören Sie sagte kein Wort war einfach nur da und gab ihm so das Empfinden dass er bei ihr wertgeachtet war weil sie für ihn Zeit hatte da war Oma Babsy fragte er nach langer Zeit wozu bin ich eigentlich gut Ich kann nichts ich hab vor allem Angst ich trau mich nichts ich bin eine lahme Ente Ich bin doch nichts wert Mein lieber Peppi sagte die Oma liebevoll du bist ängstlich du bist langsam du bist anders als die Andern mit deiner verletzten Seele aber du bist nicht wertlos Im Gegenteil Du bist wichtig weil du tiefer empfindest den Dingen auf den Grund gehst Aber lerne die Dinge die dir Angst machen auszuhalten und nicht davonzu laufen Wenn wir uns den Dingen stellen lernen mit ihnen umzugehen werden wir sie eines Tages besiegen das heißt sie werden die Macht über uns verlieren Sag ja zu deinen Schwächen und lerne mit ihnen umzuge hen und nicht davonzulaufen Hab den Mut weiter zumachen Das kann dir niemand abnehmen Und jetzt wasche dein Gesicht und lass uns zu Charly gehen Er braucht dich als Partner Charly war Clown und wollte eine neue Nummer ein üben mit Peppino und Tapsy Beim Üben ging erst ein


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